33. Pfingstcup - Presseberichte

Neue OZ, Freitag, 10. Juni 2011 - Einwurf Sport regional

 

Schalker Jubel beim Harderberger Pfingstcup – 2000 Zuschauer – Allüren wie die Profis – „Der größere Wille entscheidet“

 

Sieger essen kein Nutella

GMHütte. Wer an zwei Turniertagen in zwölf Spielen kein einziges Gegentor kassiert, hat sich den Sieg wahrlich verdient. So auch der FC Schalke 04, der beim 33. Internationalen E-Jugend-Pfingstcup seinen Titel verteidigen konnte – wenn auch um Haaresbreite.Denn vor den beiden letzten, parallel stattfindenden Endrundenspielen hatte Hannover 96 mit sieben Punkten die besseren Karten gegenüber Schalke (fünf Punkte). Doch die jungen 96er fanden gegen Werder Bremen kein Mittel und lagen schnell mit 0:1 zurück, während auf dem Nebenplatz die „Knappen“ gerade gegen Bochum in Führung gingen.
Damit war die Vorentscheidung um den Titel gefallen. Die Treffer zum jeweiligen 2:0-Endstand für Schalke und Werder hatten nur noch statistischen Wert. „Königsblau“ feierte mit Wasserduschen, während sich der 96-Nachwuchs als fairer Turnierzweiter erwies und per Handschlag den Siegern gratulierte. Und dass, obwohl es im Endrundenduell zwischen den beiden Kontrahenten etwas mehr als ruppig zur Sache ging: Vier Schalker Spieler bekamen vom guten Schiedsrichter Christian Brüggemann Zeitstrafen ausgesprochen. Aber trotz nahezu andauernder Überzahl konnten die „Roten“ kein Kapital aus ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit schlagen und erreichten nur ein 0:0.
Überhaupt waren die Endrundenbegegnungen zu sehr vom Kampf geprägt. Das spielerische Element trat etwas in den Hintergrund, was für den langjährigen Werder-Coach Peter Behrens aber keine Überraschung war: „In den Finalspielen ist das Niveau sehr ausgeglichen, da entscheidet oft der größere Willen und Einsatz.“
Und Cleverness möchte man hinzufügen, wenn man die Worte vom elfjährigen Mica Kerl hört, der für die stark auftretenden Sportfreunde Lotte aktiv ist: „Etwas nervös war ich schon, gegen so große Namen wie VfB Stuttgart zu spielen. Aber diese Spieler hatten nicht unbedingt eine viel bessere Technik, sie spielten einfach härter und nickliger.“
Und machten (leider) auch als Schauspieler eine gute Figur: „Speziell Spieler der Bundesligisten kugelten sich nach Foulspielen so lange, bis manchmal nur noch die Bande sie stoppen konnte“, fiel Burkhard Symanzik vom vielköpfigen Helferteam augenzwinkernd auf. Doch was die Großen vormachen, machen die Kleinen halt nach...
In einer etwas anderen Form wirkt das Trainerteam von Schalke 04 auf ihren Nachwuchs ein: „Unsere Spieler wissen genau, was sie essen dürfen und was nicht. Nutella zum Beispiel steht auf der Verbotsliste“, so Ko-trainer Bekim Gerxhaliu zum überzuckerten Nuss-Nougat-Aufstrich, für den kurioserweise sogar die Nationalmannschaft wirbt.
Interessante Erkenntnisse sammelte auch Lottes Trainer Heiko Becker in einem längeren Gespräch mit Bremens Trainer Behrens. So erfuhr er, dass selbst ein so renommierter Verein wie Werder massive Probleme hat, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen, der über die Grenzen der Hansestadt hinausgeht. Dies und mehr ergab sich für Jung und Alt durch die Übernachtungen der auswärtigen Klubs in den Gastfamilien der ortsansässigen Mannschaften, die im Gegenzug am mit 40 Teams veranstalteten Traditionsturnier teilnahmen, das wieder etwa 2000 Besucher anlockte.
Ebenfalls traditionell machte der Bundesliganachwuchs den Turniersieger unter sich aus – mit einer Ausnahme: Die E-Junioren von Grün-Weiß Nottuln um den überragenden Ben Rahlenbeck boten den Etablierten Paroli, besiegten sogar den VfB Stuttgart und schlossen mit dem 9. Platz als Überraschungsteam des Turniers ab, während für internationale Vereine wie Stammgast Derby County oder B.93 Copenhagen ebenso in der Zwischenrunde Endstation war wie für die Lokalmatadoren Raspo Osnabrück oder die JSG Kloster Oesede-Harderberg.

Doch eben diese Vergleiche zwischen Dorfverein und Bundesligist machen den Reiz dieser so sympathisch organisierten Fußballveranstaltung aus – im nächsten Jahr gerne wieder.

 

OSNABALL.DE

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Neue OZ, Freitag, 10. Juni 2011

Einwurf                                                                                                                   Sport regional

 

Für andere da sein

Da ist es wieder, das Wochenende, an dem die Uhren speziell in Hollage und Harderberg, aber auch in Niedermark etwas anders gehen.

Der Fußball sorgt dafür, nicht normal, sondern außergewöhnlich, denn was in Harderberg seit 32 Jahren, Hollage seit 26 Jahren und Niedermark seit geraumer Zeit läuft, verdient höchste Anerkennung und Würdigung stellvertretend für andere Turnierveranstalter. Hier wird nicht nur Fußball gespielt, hier wird Miteinander gelebt. Und zwar selbstverständlich, denn sonst wäre es nicht möglich, Hunderte junger Kicker überwiegend privat in Familien unterzubringen. Und das an einem Wochenende, an dem sich mancher Erwachsene auch etwas anders vorstellen kann, als sich einen oder mehrere Gäste ans Bein zu binden, nur damit ein Turnier gewaltiger Größenordnung funktioniert. Schließlich ist es nicht allein mit einem Bett getan, sondern mit Absprache und Rücksicht, was ein oft zu kurz kommendes Maß an Toleranz und Selbstlosigkeit voraussetzt.

Wohl dem, der solche Menschen findet, die sich an einem freien, langen und zudem sonnigen Wochenende in die Pflicht nehmen lassen. Wer es jemals tat, jemals junge Menschen von außerhalb bzw. aus dem Ausland aufnahm, weiß, wie wertvoll so eine Begegnung sein kann – nicht nur für den mitkickenden Sohn, sondern für die ganze Familie.

bec

NOZ, 09.06.2011

Pfingstcup seit 1979 beim SV Harderberg

GMHütte. Auf die höchste sportliche Qualität bei den großen Pfingstturnieren der Fußballjugend dürfen mit Recht die Organisatoren des C-Junioren-Cups bei Blau-Weiß Hollage (27. Auflage am Sonntag und Montag) verweisen. Auf die längste Tradition kann aber der E-Junioren-Pfingstcup des SV Harderberg zurückblicken: Bereits zum 33. Mal lockt der familiäre Kreisklassenklub an den Feiertagen ein illustres Teilnehmerfeld auf die idyllische Vereinsanlage. Los ging es 1979, als die Initiatoren um Vereinslegende Heinrich „Heini“ Richter und Ex-Jugendleiter Franz-Josef Frankenberg eine gelungene Premiere feierten. Damals wie heute dabei: die Weiteveense Boys aus GMHüttes niederländischer Partnerstadt Schoonebeek. Nur zwei Jahre später debütierte Derby County – die alten Freunde aus Großbritannien werden auch am Sonntag (ab 9 Uhr) und Montag (Zwischenrunde ab 8.30 Uhr) wieder ihren Nachwuchs aufbieten. Rund 500 junge Kicker von 40 Mannschaften aus fünf Ländern verleihen dem Turnier auch diesmal internationalen Glanz.